Am Sonntagmorgen, ab 8 Uhr, verwandelte ein Dutzend Marinekameraden die Rasenfläche rund um den Anker des ehemaligen Zerstörers Lütjens in der Sulzbachtalstraße in einen maritimen Festplatz. Die Routine der Männer ließ durchblicken, dass da jeder Handgriff sitzt und der ökumenische Gottesdienst unter freiem Himmel pünktlich um 10:30 Uhr beginnen konnte. Und so kam es dann auch. Mit dem Glockenschlag zu Beginn waren zahlreiche Gottesdienstbesucher vor Ort, um gemeinsam zu beten und zu singen. Und es musste nicht wundern, dass die beiden Zelebranten, Pfarrer Poersch und Ute Gress, diesen lebendigen und fröhlichen Gottesdienst mit Bildern und Motiven aus der Seefahrt ausgestalten würden.
Unmittelbar nach dem Gottesdienst eröffnete der Vorsitzende der MK, Markus Kuntz, das 13. Ankerfest. Nach zwei Corona bedingten Ausfällen, ist es an der Zeit, dass wir Marinekameraden wieder einmal ein Fest veranstalten, so M. Kuntz. Und als am Nachmittag „Fisherman“ Axel Schweizer Schlagermusik und Oldies erklingen ließ, kam richtig Stimmung auf im voll besetzten Festzelt. Und der in Dudweiler ansässige und recht beliebte Alleinunterhalter hatte überhaupt keine Mühe, die anwesenden Gäste zum Mitsingen und Mitklatschen zu bewegen. Mit Kuchen, frisch geräucherten Forellen, Schwenkbraten und Rostwürstchen sowie allerlei Getränken waren für jedermann reichlich Köstlichkeiten vorhanden. Auch die kleinen Seebären kamen auf ihre Kosten. Jerome Debief, ein langjähriger und guter Freund der MK Dudweiler aus Frankreich, baute seine umfangreiche Bastelkiste auf und leitete die Jugend an beim Miniaturholzschiffe schnitzen. Am Ende war eine fünfköpfige Jury Erwachsener gefordert, die Schiffe nach Seetauglichkeit und Optik zu bewerten. Keine leichte Aufgabe, denn die Trimarane und Katamarane, die die Zwerge da konstruierten, waren allesamt gelungene Kunstwerke.
Aber auch für die erwachsenen See- und Sehleute war eine knifflige Aufgabe zu lösen. Michael Meding, letzter Kommandant der Lütjens und Mitglied der MK, brachte ein Stück Festmacherleine seines damaligen Schiffes mit, verknotete es völlig wirr und ließ die Gäste erraten wie lang das Seilstück wohl wäre, wenn der Knoten aufgelöst ist. Sehr schnell fanden spitzfindige Seebären heraus, dass die Lösung in irgendeinem Zusammenhang mit dem ehemaligen Zerstörer stehen musste. Und so war es auch, denn die Seitennummer des Schiffes (D 185) war schließlich des Rätsels Lösung. Lauffeuerhaft sprach sich dieser Lösungsansatz im Zelt herum, und so kam es, dass am Ende 90 Mitspieler/innen das Seilstück auf 185 cm Länge schätzten. Amalia Hary, die zweijährige Enkeltochter des Ehrenvorsitzenden wurde schließlich zur kleinen Glücksprinzessin gekürt, die aus der Vielzahl der richtigen Tickets elf Gewinner bestimmen durfte. Der erste Preis, ein stattlicher Verzehrgutschein im vietnamesischen Speiselokal Ruby ging an eine Teilnehmerin aus Rohrbach, der zweite und dritte Preis (ein edles Messingtablett mit eingraviertem Anker und eine Knotentafel) blieben in Dudweiler.
Einen Tag zuvor trafen sich die Marinekameraden zu ihrer Jahreshauptversammlung, bei der u.a. Neuwahlen des Vorstands anstanden. Erwartungsgemäß wurden die beiden Vorsitzenden, Markus Kuntz und Norbert Strathmann, die erst seit zwei
Jahren im Amt sind, wiedergewählt. Auch die beiden Schriftführer, Michael Meding und Karin Rupp wurden in ihren Ämtern bestätigt, ebenso Kassierer Gerhard Leinenbach. Carmen Honnecker steht ihm als neue Stellvertreterin zur Seite. Sie löst Markus Weiser ab. Der Antrag des 1. Vorsitzenden, nämlich den Vorstand um zwei Beisitzer zu erweitern, wurde einstimmig angenommen. Die beiden Posten werden per Abstimmung erstmalig von Norbert Moy und Andreas Borgard (beide Dudweiler) besetzt.
Zuvor wurden Mitglieder der MK für ihre Jubiläumsmitgliedschaft geehrt, darunter Philipp Kuntz (10jährige), Vater des 1. Vorsitzenden, dessen Onkel Adolf (30jährige) und dessen Sohn Maximilian (10jährige), der seit seiner Geburt Mitglied in der MK ist. Zudem begrüßte der Vorsitzende drei neue Mitglieder ehrenvoll an Bord der MK. G. Magin und W. Braun aus Dudweiler und U. Wittig aus München. Wittig war Besatzungsmitglied der Lütjens von 1985 bis 1987. Er überraschte die Versammlung mit einem großformatigen Foto des Zerstörers, das er der Marinekameradschaft als Geschenk überreichte.
Text und Fotos: Michael Meding